Was wissen wir über die Bergbaugeschichte?

 

 

Aus der Zeit zwischen 1234 und dem frühen 14. Jh. gibt es urkundliche Hinweise auf Bergbau im Revier Freiamt-Sexau, jedoch waren bisher keinerlei Aussagen über die Lage der damals betriebenen Gruben möglich. Die auf der obersten Sohle der Grube Caroline ange­troffenen niedrigen Feuersetz‑Stollen stammen nach Größe, Form und Lage im Grubengebäude vermutlich aus dem 12.–13. Jahrhundert, doch Beweise für ihr Alter lagen keine vor.

 

 

Sogenannter „Lindwurmpfennig“ der Markgrafen von Baden Hachberg, geprägt um 1230, wahrscheinlich auf der Hochburg.
Es ist sehr wahrscheinlich, dass hierfür auch Silber aus der Carolinengrube verwendet wurde.
Der Pfennig hat ein Gewicht von 0,36g und besteht zu rund 97% aus Silber.

 

Im Jahr 2006 gelang der Fund einer Tannenbohle aus der Verfüllung einer der Tagschächte („Erzlöcher“). Das Landesdenkmalamt ermittelte mit der Methode der Dendrochronologie, dass die Tanne um 1287 gefällt worden war. Es ist somit erwiesen, dass der Bergbau im Eberbächle spätestens im ausgehenden 13. Jh. begonnen wurde.

Zwei Einträge in den Regesten der Markgrafen von Baden-Hachberg führen 1431 und 1432 zu Teilhabern in Nürnberg, der mittelalterliche Name der Grube geht jedoch nicht daraus hervor (s. Literaturseite). Der überwiegende Anteil der Grubenbaue wurde wohl im frühen 16. Jh. angelegt. Ein weiterer urkundlicher Beleg für Bergbau im Eberbachtal stammt von 1535.

 

Dendro­chronolo­gische Alters­datie­rungen an Eichenhölzern, durchgeführt 1993 und 1997 vom Landesdenkmalamt (Zweigstelle Hemmenhofen), lieferten den Nachweis, dass der Holz­ausbau der beiden 10 m tiefen Gesenke­ auf der 6. Sohle zwischen 1528 und 1530 eingebracht worden war. Damit ist belegt, dass das ca. 40 m tiefe und 500 m lange Grubengebäude bereits im Spätmittelalter in der heute bekannten Dimension vorhanden war.

 

Der Nachlesebergbau im 18. Jahrhundert hat nur wenige zusätzliche Grubenräume geschaffen.

Erste Versuche, die verbrochenen mittelalterlichen Grubenbaue erneut aufzuwältigen, wurden zwischen 1720 und 1729 unternommen. 1768 begann der aus dem Harz stammende Schulmeister J. Ch. Giehne mit Unterstützung einer Gewerkschaft aus Sulz am Neckar mit den Untersuchungsarbeiten auf den alten Gruben im nördlichen Bret­ten­tal (Silberloch, Freiamter Schloßberg). Ab 1771 verlegte er die Bergbauaktivitäten ins Eber­bachtal, weil die hier aufgeschlossenen Erzgänge mehr Erfolg versprachen als die Gänge im nördlichen Teil des Reviers. 1780 wurde Giehne nach neunjährigen Untersuchungsarbeiten vom Markgräflichen Bergamt in Emmendingen die Bergbauberechtigung für die Grube Caroline verliehen. Aber bereits 1783 verließ er mit seinem Steiger enttäuscht von der mangelnden Zahlungsmoral der Gewerkschaft die Grube. Seine Quartalsberichte liegen vor und sind hier teilweise einsehbar.

Versetzte Strecke mit originalem Ausbau, um 1780.

 

Die starke Unterstützung des Markgrafen und seines Bergamtes in Emmendingen ermöglichte die Arbeiten unter neuer Leitung zunächst fortzuführen und sogar neue Auf­bereitungs- und Verhüttungsanlagen auf herrschaftlichem Grund unterhalb der Hoch­burg zu bauen. Insbesondere die hohe Verschuldung ­erzwang schließlich trotz erfolgreicher Silberschmelze im Jahr 1793 die end­gültige Einstellung des Bergbaus im Eberbachtal. Die Bergbauphase im 18. Jh. reichte also von ca. 1720 bis 1793.